© 03.02.2023 - Gisela Henke
Verhalten
Bissigkeit
Nur
die
wenigsten
Tiere
aus
privater
Haltung
sind
wirklich
bissig.
Ein
übermütiges
Zwicken
beim
Spiel
zeigen
die
Tiere
untereinander
und
damit
natürlich
auch
beim
Menschen.
Sie
lernen
aber,
vorsichtiger
mit
dem
schmerzempfindlicheren
Menschen
zu
spielen,
wenn
dieser
laut
aufquietscht.
Auch
ein
"Klaps"
kann
das
Frettchen
bremsen.
Unbekannte
Tiere
sollte
man
sich
nie
zu
dicht
an
das
Gesicht
halten,
viele
beißen
gerne
in
Nase oder Lippe, ohne dass dies böse gemeint wäre.
Nur
selten
sind
Frettchen
so
unleidlich,
dass
sie
sich
schmerzhaft
verbeißen.
Im
Extremfall
können
sie
einen
"Beißkrampf"
bekommen,
der
nur
schwer
zu
lösen
ist.
Die
Tiere
beißen
heftig
zu,
lassen
etwas
locker
und
beißen
noch
fester
zu.
Evtl.
lassen
sich
die
Tiere
durch
Vitaminpaste
o.ä.
so
ablenken,
dass
sie
loslassen.
Ein
Kieferaufbiegen
kann
evtl.
dazu
führen,
dass
sich
das
Frettchen
an
das
neue
Opfer
wendet
und
zubeißt.
Auch
zugeführter
Schmerz
irgend
einer
Art
führt
dann
nur
zu
noch
wütenderem
Zubiss.
Also
Ruhe
bewahren,
die
Tiere
beruhigen und ablenken.
Hungrige
Jungtiere
werden
missmutig
und
können
bei
Manipulationen
heftig
zubeißen.
Dem
Besitzer
muss
geraten
werden,
Futter
ad
libitum
bereitzustellen.
Selbst
die
kurze
Wartezeit
beim
Tierarzt
kann
die
Welpen
zu
"bissigen Raubtieren" werden lassen.
Einige
Frettchen
können
z.B.
nur
ihren
Besitzer
leiden
und
beißen
alle
anderen
Menschen,
oder
sie
können
alle
Menschen
gut
leiden
und
nur
eine
bestimmte
Person
nicht.
Da
dieses
Verhalten
reproduzierbar
ist,
ist
davon
auszugehen,
dass
Frettchen
die
Menschen
genau
unterscheiden
können.
Stimmt
diese
sog.
Chemie
aber
zwischen
Besitzer
und
Frettchen
nicht,
bleibt
zum
Wohle
des
Tieres
nur
die
Vermittlung
in
ein
anderes
Zuhause.
Dort kann sich das Tier völlig anders verhalten.
Fühlen
sich
Tiere
in
einer
Pflegestelle
nicht
wohl,
oder
werden
sie
zu
Hause
zu
wenig
artgerecht
gehandelt
oder
zu selten aus dem Käfig gelassen, können sie ebenfalls bissig werden.
Futterverweigerung
Die
meisten
trauernden
Frettchen
verweigern
die
Nahrungsaufnahme.
Die
"Abschiebung"
in
eine
unbekannte
Pflegestelle
oder
der
Verlust
des
Partnertiers
können
für
ein
Frettchen
eine
so
schlimme
Belastung
bedeuten,
dass
es
nach
und
nach
weniger
frisst.
Diese
Inappetenz
führt
zu
einem
Teufelskreis:
die
Tiere
bekommen
schleimigen,
grünlichen
Durchfall,
der
dann
wässrig
wird.
Sie
trocknen
immer
mehr
aus,
werden
apathischer,
die
Blutleberwerte
steigen
an,
bis
die
Tiere
nur
noch
mit
Zwang
am
Leben
zu
halten
sind.
Der
Verlust
oder
auch
nur
eine
schwere
Erkrankung
des
Partnertiers
können
eine
so
extreme
Futterverweigerung
auslösen,
dass
das
zweite
Frettchen
nach
zwei
bis
drei
Wochen
auch
stirbt
oder
beide
Tiere
gleichzeitig
eingeschläfert
werden
müssen.
Die
einzige
Möglichkeit
so
einem
trauernden
Tier
zu
helfen,
ist
die
Gesellschaft
eines
ihm
bekannten
Frettchens.
Wir
raten
deshalb
allen
Frettchenbesitzern,
kontinuierlich
Kontakt
zu
anderen
Frettchen
zu
halten
oder evtl. drei Tiere zu halten.
Bei
kranken
Tieren
muss
darauf
geachtet
werden,
dass
ständig
frisch
angerührtes
Futter
angeboten
wird
und
Wasser in gut erreichbarer Nähe steht.
Ggf.
müssen
inappetente
Frettchen
drei
mal
täglich
oder
auch
alle
2
Std.
mit
Brei
gefüttert
oder
zwangsernährt
werden.
Aufnahme eines neuen Frettchens
Integration eines neuen Frettchens in ein Rudel
Generell
ist
zu
beobachten,
dass
je
größer
ein
Rudel
ist
desto
schwieriger
ist
es,
ein
neues
Mitglied
zu
integrieren.
Es
sieht
aus,
als
ob
das
Rudel
"dicht
macht",
eines
ist
immer
dabei,
das
den
"Neuen"
nicht
leiden
kann.
Häufig
schließen
sich
die
anderen
dem
Mobbing
an.
Solange
nur
drei
oder
vier
Frettchen
im
Bestand
sind,
wird
ein
neues
Tier,
unabhängig
von
Geschlecht
und
Alter
meist
sofort
mit
freundlichem
"Gockern"
als
Kumpel
aufgenommen.
Kleine
Reibereien
mit
etwas
Gequietsche
und
Nackenbeißen
sind
harmlose
Rangordnungskämpfe.
Erst
wenn
dabei
auch
heftig
geschüttelt
wird,
der
Rangniedere
unter
sich
macht
und
herzzerreißend
schreit,
sollten
die
Besitzer
dazwischen
gehen.
Die
Tiere
sollten
dann
aber
nur
kurzfristig
getrennt
und
nur
im
Extremfall
für
längere
Zeit
getrennt
eingesperrt
werden,
denn
jeder
erneute
Kontakt
bedeutet
ein
neues
Aufgreifen
der
Rangordnungskämpfe.
Leider
gibt
es
aber
oft
keine
andere
Möglichkeit
und
die
Tiere
müssen
nachts
oder
wenn
der
Besitzer
das
Haus
verlässt
in
verschiedene
Käfige
gesetzt
werden.
Jungtiere
haben
es
i.d.R.
leichter,
in
ein
Rudel
aufgenommen
zu
werden,
da
sie
sich
besser
zur
Wehr
setzen
als
ältere.
Welpen
dagegen
können
evtl.
so
stark
bekämpft
werden,
dass
es
besser
ist,
sie
bis
zu
einem
Alter
von
ca.
4
Monaten
nur
mit
"netten"
Rudelmitgliedern
in
Kontakt
treten
zu
lassen.
Sie
dürfen
keineswegs
nur
isoliert
gehalten
werden,
da
sie
sonst
das
arttypische
Sozialverhalten
verlernen
und
bei
jedem
Kontakt
zu
Frettchen
sofort anfangen zu schreien. Sie sind dann ein leichtes Opfer der übrigen Rudelmitglieder.
Ein
Jungtier,
das
Partnertier
für
ein
älteres
Frettchen
werden
soll,
wird
am
besten
von
diesem
ausgesucht.
Das
ältere
Frettchen
wird
einen
Welpen
im
Nacken
greifen
und
diesen
unter
zeterndem
Protest
wegschleppen.
Diese
beiden
werden
unzertrennliche
Partner
werden.
Auch
im
neuen
zu
Hause
wird
sich
dies
abspielen.
Der
Besitzer
braucht
sich
nicht
um
das
Baby
zu
sorgen,
es
wird
ihm
nichts
geschehen,
da
der
ältere
Mutter-
bzw.
Vaterrolle
übernommen hat.
Wenn
der
Welpe
langsam
geschlechtsreif
wird,
kann
es
aber
für
das
ältere
Frettchen
ziemlich
belastend
sein,
da
das
Jungtier
anfangs
spielerisch
später
ernsthafter
Rangordnungskämpfe
ausführen
möchte.
Eine
latent
vorhandene
Herzschwäche
bei
dem
älteren
Frettchen
kann
in
dieser
Zeit
zum
Ausbruch
kommen
oder
eine
bereits
bestehende
sich
verschlimmern.
Vielleicht
lässt
sich
der
Besitzer
dann
zum
Erwerb
eines
zweiten
Jungtiers
überreden,
damit
zwei
gleichstarke
die
normalen
Kämpfe
ausführen
können
und
das
Alttier
in
Ruhe
gelassen
wird.
Sie
werden
sich
mehr
oder
weniger
heftig
balgen,
aber
das
ist
nicht
böse
gemeint.
Sie
lassen
dabei das typische freudig erregte "Gockern" hören.
Sobald
zwei
Rüden,
auch
Geschwistertiere
allmählich
geschlechtsreif
werden
(z.T.
bereits
mit
4
Monaten),
bekämpfen
sie
sich
intensiver.
Sie
beißen
sich
gegenseitig
in
den
Nacken
und
wälzen
sich
laut
quietschend.
Mit
der
Zeit
entstehen
krustige
Wunden.
Erst
wenn
die
Rüden
kastriert
sind,
lässt
dieses
Verhalten
nach
und
sie
werden
untereinander
zu
friedlichen
Gesellen.
Fremde
Rüden,
auch
wenn
sie
kastriert
sind
oder
Fähen
können
aber wieder genau so bekämpft werden und es dauert oft lange Zeit bis sie akzeptiert sind.
Ein
kastrierter
älterer
Rüde
ist
dagegen
problemloser
bereit,
ein
Weibchen
in
der
Ranz
als
einen
geschlechtsreifen Jungrüdenrüden aufzunehmen.
Nicht
nur
Rüden
sondern
auch
fremde,
kastrierte
Fähen
können
sich
lautstark
bekämpfen.
Sie
verletzen
sich
jedoch
gegenseitig
nicht
so
stark
im
Nacken
wie
es
Rüden
machen.
Tiere,
die
lange
keinen
Kontakt
zu
anderen
Frettchen
hatten,
verlernen
das
arttypische
Sozialverhalten
und
gehen
nur
schwer
eine
Partnerschaft
ein.
Sie
flüchten
in
eine
Ecke
und
wehren
schreiend
jeden
auch
noch
so
harmlos
gemeinten
Kontakt
ab.
Genauso
reagieren
Frettchen,
die
jahrelang
nur
zu
zweit
gehalten
wurden.
Sie
können
sich
nur
langsam
auf
das
Verhalten
eines anderen Frettchens einstellen.
Aus
Angst
laufen
sie
evtl.
dem
ranghöheren
Tier
hinterher,
schreien
ihm
mit
hohen
Quietschtönen
ins
Ohr.
Für
uns
ist
dies
oft
ein
völlig
unverständliches
Verhalten,
da
das
derart
verfolgte
Tier
scheinbar
völlig
harmlos
ist.
Doch das schreiende Frettchen hat speziell mit diesem Tier oder mit anderen schlechte Erfahrungen gemacht.
Einige Stichpunkte zum Verhalten
•
Frettchen
zeigen
kaum
ein
Miemenspiel.
Nur
der
gut
beobachtende
Besitzer
erkennt
am
Gesichtsausdruck
das
Befinden
seines
Tieres
und
nur
das
Tier,
das
eine
intensive
Beziehung
zu
seinem
Besitzer hat, teilt sich so mit.
•
Schwanzwedeln bedeutet spielerisches oder ernsthafteres Beutegreifverhalten.
•
Beim Spielen und Toben wird übermütig mit dem Kopf geschlagen.
•
Eine
Verständigung
der
Frettchen
untereinander
in
einem
eingespielten
Rudel
erfolgt
u.a.
durch
Schnuppern
an
Ohren
und
Analgegend,
durch
Schnauze
auf
die
Kruppe
legen,
durch
abwehrendes
kurzfristiges
Maulaufreißen
oder
Heben
der
Vorderpfote,
durch
aufmunterndes
Schubsen
mit
der
Schnauze.
Zwei Tiere, die sich gut verstehen
•
Frettchen
können
sehr
lange
Zeit
Krankheiten
überspielen.
•
Futter wird nicht im Napf sondern daneben gefressen oder verschleppt.
•
In Außengehegen können sehr lange und tiefe (über 1,20m) Gräben gebuddelt werden.
Krankheiten
Haltung