© 30.03.2025 - Gisela Henke
Ranz und Zucht
Ranz
Kommt
der
Rüde
in
die
Ranz,
wachsen
seine
Hoden
bis
Kirschgröße
an,
sein
Fell
wird
stumpf
(ranzig)
und
er
markiert. Dabei rutscht er über alle Unebenheiten drüber und markiert sie mit Urin.
Beim
Weibchen
schwillt
die
Vulva
an.
Sie
ist
zu
Beginn
der
Ranz
erst
erbsgroß
und
rosa,
sie
kann
aber
bis
gut
kirschgroß
und
dann
blass
rosa
bis
weiß
werden.
Auch
die
Fähen
markieren
ihr
Revier
mit
Kot
und
Urin
und
mittels “Drüberrutschen”.
Die
Schenkelinnenseiten
und
der
Bauch
der
Fähe
sind
naß
durch
Urin
und
Schleim
aus
der
Vulva.
Rüde
und
Fähe
sind
in
dieser
Zeit
sehr
unruhig,
und
sie
fressen
nur
das
Notwendigste,
oder
sie
werden
extrem
anhänglich.
Eigentlich
sollte
die
Vulva
der
Fähe
während
des
Sommers
mehrmals
an-
und
abschwellen,
so
dass
die
Ranz
zwischendurch
zurückgeht,
doch
meist
bleibt
die
Fähe
mit
kleinen
Schwankungen
bis
zum
Herbst,
wenn
die
Tage
kürzer
werden,
in
der
Ranz.
Dies
läuft
nur
in
den
seltensten
Fällen
ohne
Probleme
ab.
Meist
kommt
es
zur
sog.
Dauerranz
mit
hochgradiger
Anämie,
Blutgerinnungsstörungen
(Blut
im
Urin)
und
Leberproblemen.
Die
Fähe
nimmt
ab
und
verliert
ihre
Grannenhaare,
das
Fell
wird
"plüschig".
Deshalb
wird,
auch aus psychischen Gründen für Rüde und Fähe geraten, sie bei Einsetzen der Ranz kastrieren zu lassen.
Will
der
Besitzer
unbedingt
züchten,
soll
er
seine
Fähe
möglichst
früh
im
Frühjahr
belegen
lassen:
einmal
aus
oben
genannten
Gründen,
und
außerdem
sind
die
später
geborenen
Nachkommen
im
kommenden
Frühjahr
zu
jung
zur
Zucht,
da
sie
unabhängig
vom
Alter
im
Frühjahr
in
die
Ranz
kommen.
Sie
sind
zwar
geschlechtsreif,
aber
noch
nicht
zuchtreif.
Ein
4
Monate
alter
Rüde
weiß
mit
der
Fähe
noch
nichts
anzufangen,
und
die
Fähe
ist
natürlich noch zu unreif für eine Trächtigkeit.
Zum
Decken
wird
die
Fähe
für
ein
paar
Stunden
zum
Rüden
gegeben.
Die
Besitzer
der
Fähe
müssen
genau
über
den
Decktermin
Bescheid
wissen,
um
sich
danach
den
Wurftermin
ausrechnen
zu
können.
Der
Deckakt
selbst
scheint
für
uns
eine
ziemlich
brutale
Angelegenheit
zu
sein.
Rüde
und
Fähe
müssen
eine
Weile
"gehangen" haben und nach dem Deckakt muss eine ca. erbsgroße Öffnung in der Vulva zu sehen sein.
Ca.
2-3Tage
nach
dem
Deckakt
fängt
die
Vulva
an
zu
schrumpfen,
sie
ist
nicht
mehr
so
prall.
Ist
dies
spätestens
nach
einer
Woche
nicht
der
Fall,
kann
noch
einmal
nachgedeckt
werden.
Hat
die
Fähe
aufgenommen,
legt
sie
jetzt
gut
Gewicht
zu.
Bitte
aber
nicht
zu
fett
füttern,
da
sie
sonst
Schwierigkeiten
bei
der
Geburt
hat.
Mit
Beginn
der
4.
Woche
,
d.h.
ab
dem
21.
Tag
lassen
sich
die
ca.
kirschgroßen
Fruchtkugeln
gut
ertasten
und
durchzählen.
Bei
negativem
Tastbefund
ist
die
Wahrscheinlichkeit
groß,
dass
die
Fähe
nur
scheinschwanger
ist.
Einige
Tage
später läßt sich auch bei tragenden Tieren nur noch eine diffuse Umfangsvermehrung ertasten.
Am
Tag
vor
dem
Werfen
senkt
sich
die
Gebärmutter,
der
Bauch
erscheint
birnenförmig.
Temperaturmessungen
zum
Bestimmen
des
exakten
Geburtstermins
sind
unsicher,
da
die
Temperatur
bei
Unruhe
extrem
steigen
kann.
In
der
Nacht
vom
41.
zum
42.
Tag
findet
i.d.R.
die
Geburt
statt.
Hat
die
Geburt
nicht
spätestens
am
43.Tag
eingesetzt
oder
sind
bei
unklarem
Decktermin
im
Röntgenbild
bereits
Welpen
sichtbar
und
ist
die
Milch
eingeschossen, muss ein Kaiserschnitt gemacht werden.
Vorher
natürlich
noch
einmal
durchtasten,
ob
die
Fähe
nicht
evtl.
nur
scheinschwanger
war.
Beim
Kaiserschnitt
entfernen
wir
grundsätzlich
Eierstöcke
und
Gebärmutter
mit,
ohne
dass
es
bis
jetzt
zu
Problemen
gekommen
wäre.
Welpen
und
Mutter
müssen
"wachgerubbelt"
und
dann
gut
warmgehalten
werden
bis
die
Mutter
sich
um
die
Babys
kümmert
bzw.
der
Milchfluß
einsetzt.
Ggf.
muss
in
der
Zwischenzeit
mit
Aufzuchtmilch
oder
Glukoselösung ausgeholfen werden.
Auch
bei
einer
normalen
Geburt
kann
eine
anschließende
Totaloperation
notwendig
werden,
wenn
sich
die
Gebärmutter
nicht
richtig
zusammenzieht
und
noch
ein
Rest
der
Nachgeburt
zurückgeblieben
ist.
Aus
diesem
Grunde
kommt
es
zu
nachfolgendem
Milchmangel.
Welpen
und
Mutter
kommen
dann
nicht
zur
Ruhe,
das
typische "Nestgezwitscher" fehlt, die Welpen quietschen lautstark.
Nach
unseren
Erfahrungen
kann
ein
Wehenmittel
dies
verhindern,
wenn
es
prophylaktisch
nach
abgeschlossenem
Geburtsvorgang
gegeben
wird.
Hat
ein
Besitzer
zwei
unkastrierte
Fähen,
die
gleichzeitig
im
Frühjahr
in
der
Ranz
sind,
und
die
sich
gut
verstehen
(Geschwistertiere),
bietet
es
sich
an,
die
eine
Fähe
scheinschwanger
werden
zu
lassen
und
die
andere
einzudecken.
Beide
Fähen
ziehen
dann
gemeinsam
einen
Wurf
groß,
was
sehr
viele
Vorteile
bietet.
Leider
kommt
es
aber
auch
vor,
dass
Jungtiere
von
der
Ziehmutter
totgebissen werden.
Neugeborene
Frettchen
(5-10g)
überleben
nicht
bei
Handaufzucht
trotz
intensiver
Pflege.
Es
muss
also
nach
einer
Amme
gesucht
werden,
auch
wenn
z.B.
die
Mutter
erst
einige
Tage
nach
der
Geburt
verstorben
ist.
Eine
Fähe,
die
putzt
und
wärmt,
ist
auch
noch
sehr
hilfreich
bei
der
Aufzucht,
wenn
die
Welpen
ihre
Mutter
ca.
in
der
3.Woche verlieren, oder zur Unterstützung der Mutter.
Soll
die
Ranz
aus
irgendwelchen
Gründen
unbedingt
unterbrochen
werden,
kann
dies
mit
einer
eisprungauslösenden
Spritze
(Primogonyl®
(HCG)
100i.E.
exakt
i.m.)
versucht
werden.
Doch
der
Nachteil
ist,
dass
die
Ranz
dann
erst
nach
ca.
14
Tagen
zurückgeht
und
eine
Wiederholungsspritze
nicht
gut
vertragen
werden kann. Ein kastrierter Rüde kann ebenso durch seinen Deckakt einen Eisprung auslösen.
6
Wochen
später
ist
dann
die
"Scheingeburt".
Die
Fähe
verläßt
kaum
noch
ihr
Nest
und
sie
schleppt
alles
Mögliche
mit
in
ihr
Nest:
Quietschespielzeug,
Partnertiere,
aber
sie
versucht
auch
den
Besitzer
zu
"schleppen"
(was ganz schön schmerzhaft sein kann).
Nach ca. 14 Tagen kommt die Fähe wieder in die Ranz.
Eine
Gestageninjektion
zur
Unterbrechung
der
Ranz
provoziert
eine
Gebärmuttervereiteung.
Mit
Progesterontabletten als Dauermedikamentation haben wir ganz gute Erfahrungen gemacht.
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